Arbeitsschritte

Im Folgenden werden die wichtigsten Arbeitsschritte erläutert, welche in ihrer Komplexität abhängig vom Umfang der Filmproduktion sind. Grundsätzlich läuft jedoch jeder audiovisuelle Herstellungsprozess nach diesen Kriterien ab.

1. Briefing

Der erste Arbeitsschritt einer Filmproduktion ist ein ausführliches Briefing. Der Erfolg Ihres Filmprojekts hängt in erster Linie von einer guten Vorarbeit ab, daher sollten Sie sich im Vorfeld sorgfältig damit auseinandersetzen, was mit Ihrem zukünftigen Film erreicht werden soll. Hier geht es um den Inhalt und die Zielsetzung des Films sowie um Zielgruppe und Einsatzbereiche. Stellen Sie sich zunächst nicht Fragen über das „Wie“, sondern konzentrieren Sie sich auf wichtige Grundlagen. Nutzen Sie als Hilfestellung unbedingt unsere Briefing-Checkliste. Vor allem in dieser Anfangsphase ist es ratsam, auch einmal über den Tellerrand zu schauen und auf den üblichen Videoplattformen nach vergleichbaren Filmen und Projekten zu recherchieren. Stellen Sie sich dabei die Frage, aus welchen Gründen Sie ein Film anspricht, und versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Zielgruppe. Anschließend klären wir im sogenannten Briefing-Gespräch die wichtigsten Fragen und filtern Ihre Kernanliegen heraus.

TIPP: Bei allen Überlegungen sollte beachtet werden, dass Ihr zukünftiger Film ein Teil der universitären Kommunikation ist und sich in diese integrieren muss. Dies gestaltet sich nicht nur über den Einsatz des OVGU-Logos am Filmende oder -anfang. Dazu zählen ebenso die allgemeine Innen- und Außendarstellung, die Bildsprache und der visuelle Stil.

TIPP: Unter wirtschaftlichem Aspekt ist es oftmals sinnvoll, Filmsequenzen für verschiedene Genres wie Imagefilm, Messefilm etc. zu drehen. In einer Art Baukastenprinzip können daraus verschiedene Filme mit entsprechenden inhaltlichen Schwerpunkten entstehen.

2. Konzeption

Nach dem Briefing werden in einem Konzept die Eckdaten zusammengefasst und die daraus resultierende Idee vorgestellt. Das Konzept ist eine textuelle Filmbeschreibung (2 – 4 Seiten) und vermittelt Ihnen einen Eindruck, wie ihr späterer Film aussehen könnte. Aus dem Konzept geht hervor, mit welchen technischen und stilistischen Mitteln gearbeitet wird, wie die Dramaturgie aufgebaut ist und wie und in welchem Umfang Kommentare oder Dialoge einfließen.
Ein optionales Storyboard ist eine Unterstützung von beschriebenen Filmsequenzen mit handgezeichneten Skizzen und dient der Visualisierung sowie dem Verständnis. Diese Zeichnungen sind erforderlich, wenn es um komplexe Bildkompositionen oder Animationen geht.

3. Ressourcen

Innerhalb der Ressourcen bestimmen wir den personellen und zeitlichen Aufwand, welcher für die geplante Umsetzung benötigt wird. Dazu zählen beispielsweise Arbeitsschritte wie Drehbuchentwicklung, Vorbesichtigungen, Anzahl an Drehtagen, personeller und technischer Aufwand, Zeitbedarf für die Postproduktion, Vertonung, Musik, Grafikbearbeitung, Animationen und eventuelle Übersetzungen.

4. Drehbuch

Wenn das Konzept besprochen und angepasst ist, wird daraus das Drehbuch entwickelt. Es ist die Basis für die Dreharbeiten und ein verbindlicher Faktor im Prozess der Filmproduktion. Sprecherkommentare oder Dialogtexte sind nach Abnahme fix und können nicht mehr oder nur mit Mehraufwand verändert werden. Hier ist große Sorgfalt erforderlich, denn, was aufgenommen ist, bietet die Grundlage für die Arbeit in der Postproduktion und bestimmt letztendlich das Ergebnis.

5. Drehvorbereitung

Das Drehbuch ist freigegeben und die Dreharbeiten stehen bevor. Dabei ist häufig eine Drehortbesichtigung notwendig, bei der die räumlichen und technischen Voraussetzungen gesichtet werden. Sind Außendrehs geplant spielt zusätzlich das Wetter eine wichtige Rolle. Den Bedarf an Technik ermitteln wir aus dem Drehbuch und erstellen darauf basierend einen Drehplan.

6. Dreharbeiten

In diesem Arbeitsschritt folgt die Realisierung des Films. Die Vorbereitungen eines Motivs, also der Aufbau und das Ausleuchten eines Drehortes sowie die Bestimmung der Kamerapositionen nimmt den Hauptteil der Zeit ein, wohingegen die Drehzeit selbst relativ kurz ist. Die einzelnen Szenen des Films werden in der Regel nicht der Chronologie des Drehbuches folgend abgedreht, sondern unter organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekten in eine Drehreihenfolge gebracht. Diese ist im Drehplan festgelegt. Die Aufnahmen (Takes) werden in der Regel mehrmals gedreht. Das ermöglicht an der Szene zu arbeiten, den Ausdruck zu variieren, Details noch einmal zu verändern und sich so an die bestmögliche Variante heranzuarbeiten. Ein weiterer Grund sind die unterschiedlichen notwendigen Einstellungsgrößen und Blickwinkel. Das ermöglicht in der späteren Post-Produktion, während einer Szene umzuschneiden.

7. Interviews und Statements

Werden Interviews oder Statements eingebunden, so können diese direkt in die Kamera gesprochen werden oder an der Kamera vorbei an eine Person im Interviewstil gerichtet sein. In den meisten Fällen empfiehlt sich die Interviewsituation, da diese natürlicher wirkt und für Laien einfacher zu realisieren ist.

TIPP: Die Kleidung der agierenden Personen hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Bildergebnis. Es gibt sogenannte kritische Farben und Muster, die im Bild ein Flimmern oder Rauschen (Moiré) verursachen können. Es sollte daher auf kleinkarierte Muster verzichtet werden. Willkommen ist farbige Kleidung, die zum Hauttyp passt. Harte Kontraste sollten vermieden werden, da sie eine hohe Bildpräsenz erzielen.

8. Filmschnitt (Post-Produktion)

Im Rahmen des Filmschnitts werden aufgenommene Bilder, Grafikelemente, 3D-Animationen, Töne, Musik und Sprechertext zu einer individuellen Komposition arrangiert. Im Anschluss erfolgt das Colour Grading. Hier wird dem Film mit Hilfe von Farbanpassungen der endgültige Look verliehen. Daraufhin wird das fertige Produkt an Sie übergeben und nach erfolgter Abnahme erhalten Sie es von uns im gewünschten Endformat.

Letzte Änderung: 10.02.2021 - Ansprechpartner: Webmaster